Neues aus dem Rathaus
6,80 Meter große Skulptur für Empfingen
Tobias Kammerer wird am 8. September hoffentlich tief durchatmen. Denn an dem Tag wird seine 6,80 Meter hohe Glasskulptur am Ortseingang von Empfingen aufgestellt. Wenn alles gut geht, „dann ist das schon eine große Erleichterung!“, sagt der Rottweiler Künstler. Die ersten, wichtigen Schritte für die Jubiläumsskulptur zum 1250. Geburtstag der Gemeinde Empfingen sind bereits unfallfrei über die Bühne gegangen: Die riesigen Glasteile in den Farben des Jubiläums- und Gemeindelogo Blau und Gold haben das Einfärben bei den Rottweiler Kunstglasern und den Brand im Brennofen einer Ravensburger Firma inklusive den Transporten überlebt. „Es ist alles glatt gegangen bis jetzt“, ist Kammerer erleichtert, ein Risiko, dass etwas kaputt geht, ist immer da.
Nun sind die Schlosser am Werk, Reinhard Hoffmann und sein Neffe Benjamin Müller bauen in ihrer Werkstatt im Neckartal die kunstvollen Verbindungen der beiden Teile. Eine Herausforderung für die beiden Fachmänner, aber das sind sie von Tobias Kammerer gewohnt, man arbeitet schon lange zusammen. Und die Halle in der ehemaligen Pulverfabrik ist groß genug, verfügt über einen Kran, „so können wir das machen", sagt Schlossermeister Hoffmann, während er auf der Leiter steht, um die nötigen Arbeiten zu begutachten. Es ist Millimeterarbeit, die er und sein Neffe hier leisten müssen, denn schließlich lassen sich die riesigen Glasscheiben ja nicht biegen. Aber sie haben genug Erfahrung damit und auch Tobias Kammerer vertraut den beiden. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Schlossern und Künstler ist für beide Seiten eine spannende. „Tobias stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen“, sagt Reinhard Hofmann. Und genau die lieben er und sein Team sehr. Dinge von der Stange herzustellen, immer die gleichen Teile, das wäre nichts für ihn. „Wir sind lieber im Auftrag der Kunst unterwegs.“ So experimentiert man hier unten im Neckartal, in der Halle, in der einst Nylonstrümpfe eingefärbt wurden, auch mal mit seltenen Metallen wie Tombak, dem „Gold der Armen“, das bei Kammerers Auferstehungsweg an der Schenkenbergkapelle bei Emmingen-Liptingen zum Einsatz kam.
Die nächste Herausforderung wird ein begehbarer Sockel für das Glaskunstwerk, das derzeit für das neue Kreiskrankenhaus in Freudenstadt entsteht. Ein Tunnel mit zwei Metern Durchmesser, insgesamt 2,40 Meter hoch, „das wird hochkompliziert“, sagt Tobias Kammerer. Aber auch hier vertraut er auf das Können der Schlosser. Und freut sich bei aller Aufregung riesig auf die Aktion in Empfingen. Die Stelen werden auf einem zwei Meter hohen Sockel gestellt und bekommen dann auch eine Beleuchtung, gekoppelt an die Straßenbeleuchtung, so dass das Werk jeden begrüßt, der in die Gemeinde kommt. Besonders erwähnenswert ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger auf dem Sockel mit einer Geldspende zum Ortsjubiläum verewigen können. Denn hier werden dann auch Namenstafeln angebracht. Eingeweiht wird die Kunst im Vorfeld der Hohenzollerischen Serenade am 24. September, unter Anwesenheit von Georg Friedrich Prinz von Preußen und weiteren Ehrengästen der Gemeinde. Die Skulptur, die die Farben der Gemeinde zeigt, das Blau als Zeichen der Treue und Zuverlässigkeit und das Gold als Symbol für die Wehrsteiner Kreuzritter und deren Burg, die so eng mit der Geschichte Empfingens verbunden sind.
Mehr Infos zur Kunst und zur Möglichkeit der Spende zum Ortsjubiläum finden Sie hier.