Neues aus dem Rathaus
Besuch bei den Kunstglasern in Rottweil
Im Juli kommt die Glasskulptur von Tobias Kammerer nach Empfingen. Am Mittwoch schauten Bürgermeister Ferdinand Truffner und seine Assistentin Madeleine Guhl bei den Kunstglasern in Rottweil vorbei, wo derzeit das große Holzmodell der Skulptur steht. In seiner ganzen eindrucksvollen Größe, dafür gibt es in der Glaserei einen speziellen Raum, fast schon ein Turm. Ferdinand Truffner zückte gleich sein Handy, um Fotos zu machen, sichtlich beeindruckt.
Das Holzmodell geht demnächst zum Glaslieferanten, wo die gläsernen Einzelteile für das 6,80 Meter hohe Werk zugeschnitten werden. Die kommen anschließend nach Rottweil, wo Tobias Kammerer und Holger Hoffmann von den Kunstglasern die Farben auftragen - alles in Handarbeit, versteht sich. Dann werden die Teile wieder transportiert, nämlich nach Ravensburg, denn sie müssen nun gebrannt werden, und dafür ist der Ofen in Rottweil zu klein. Beim Brennen - hier werden bis zu 630 Grad erreicht - verschmelzen die Farbpigmente mit dem Glas, das dadurch zum Sicherheitsglas wird. Madeleine Guhl und ihr Chef erfuhren hier auch, dass Künstler, Glaser und Schlosser für die Konstruktion millimetergenau arbeiten müssen, "wir können es schließlich nicht biegen", schmunzelte Gerhard Prystaz von den Kunstglasern. Die Glasfachleute sind für den Künstler eine große Hilfe mit ihrem enormen Fachwissen. Denn auch die Farben sind eine Wissenschaft für sich, verändern sich beim Brennen. "Da wird ein braunes Pulver nachher grün", weiß Kammerer. Er arbeitet seit langem mit den Kunstglasern zusammen, und nicht nur deshalb gehen hier die Architekten aus ganz Deutschland aus und ein - derzeit gestaltet Kammerer auch eine Kirche in Dresden.
Die Skulptur für Empfingen besteht aus drei Teilen, die goldene Seite steht für den Hauptort Empfingen, der die goldene Farbe auch in seinem Wappen hat. Blau sind die beiden Teile für Wiesenstetten und Dommelsberg. Eine stählerne Schnur symbolisiert die Verbindung der drei Orte trotz der geographischen Zäsur durch die Autobahn. "Man kann sich auch fragen, ob sich Empfingen an Wiesenstetten anlehnt", interpretierte Truffner das auf seine Art.
Am Ende wird die Skulptur auf einem zwei Meter hohen Sockel stehen und die Besucher von Empfingen am Ortseingang begrüßen. Sie wird auch beleuchtet: Wenn sich die Straßenbeleuchtung einschaltet, dann geht auch hier das Licht an. Der Platz darum wird noch gepflastert, "dann kann man schön drumrum laufen", beschreibt es der Bürgermeister. Dessen Dank noch einmal an das Ehepaar Irene und Pius Brändle geht, die die Skulptur der Gemeinde gestiftet haben. Weitere Spender dürfen sich auch melden, denn die 1250 Jahr-Feier soll ein großes Fest werden. Für sie gibt es dann kleine Täfele am Sockel der Skulptur. Truffner verriet schonmal den Höhepunkt des Jubiläums mit der Einweihung der Kunst im Rahmen der Hohenzollerischen Serenade am 24. September, bei dem auch der Hausherr der Burg Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen, anwesend sein wird.
Die Skulptur von Tobias Kammerer wird schon vorher zu bewundern sein, geplant ist die Aufstellung im Juli. Dann wird sie auch die Beatparade miterleben. Die bange Frage, ob die wummernden Bässe dem Glas etwas antun werden, die wurde bereits fachmännisch verneint. Eine Kammerer-Skulptur hält eben ganz schön was aus. (Moni Marcel)
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